"Was göönd mi d Gescht aa?" "Viel“, werden jetzt und am 30.03.2012 sicher alle Touristiker, Leistungsträger und Verantwortlichen spontan sagen. Warum dann diese Frage? Um zum richtigen Zeitpunkt darüber nachzudenken! Um nicht im vermeintlichen Wohlstand die Lebensgrundlage aus dem Blick zu verlieren. Oft ist es nämlich so, dass Erfolg satt macht – und mit der Sattheit geht die Müdigkeit einher; satt sein durch den Wohlstand und müde sein im Tun und teilen wollen.
Speziell der Tourismus lebt von und mit den Menschen in den Tourismusregionen; von Menschen, die Interesse an der Begegnung haben. Gleichzeitig bedeutet es aber auch ein Teilen und Akzeptieren: ein Teilen der Heimat und ein Akzeptieren, dass diese anderen eröffnet wird.
Um der Bedeutung dieser Frage gerecht zu werden, haben wir uns dafür eines für die Walser Dialoge absoluten neuen Mediums bedient – des Films. In einem eigens dafür konzipierten und gedrehten Film geht man an die Frage „Was göönd mi d Gescht aa?“ provozierend und kritisch heran. Der Film soll aufwecken, anstoßen und vielleicht auch „Gänsehaut“ verursachen. Jedenfalls soll er den Einzelnen zum Nachdenken anregen. Mit diesen Gedanken kann dann der Dialog entstehen. Für die Region kann die Antwort auf die Frage „Was göönd mi d Gescht aa“? nämlich nur gemeinschaftlich gefunden werden.
Einen Beitrag zu diesem Nachdenken für jeden Einzelnen liefert Dr. Manfred Kohl. Er widmet sich der Frage, was das für „mich“ bedeutet. Er beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit Tourismus und hat daher unterschiedliche Entwicklungsphasen erlebt. Er kann auf Grund seiner breit gefächerten Erfahrung Gefahrenmomente aufzeigen und den Bezug zum Einzelnen ideal herstellen.
Der gemeinschaftlichen Dimension des Themas widmet sich dann Stefan Susana, ein junger Dirigent aus Götzis in Vorarlberg. Er bedient sich eines etwas anderen Vergleiches und transferiert die Regeln, die an sich für ein Orchester Gültigkeit haben, direkt in die Region. Der Effekt ist verblüffend: nicht nur sehr sinnvoll, sondern auch äußerst inspirierend. Denn sowohl in einem Orchester als auch in einer Region ist die Entwicklung aus individueller Kompetenz und den verschiedenen Persönlichkeiten zu einer Einheit ein entscheidender Faktor zum Erfolg.
Zum Film:
Der Film blickt in die Zukunft einer Region, in der dem Tourismus nicht mehr die erforderliche Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Damit werden Schlaglichter auf die möglichen Gründe und Auswirkungen geworfen. Gleichzeitig kommen in Dokumentarszenen Experten zu Wort (Bobby Bräuer - Gault Millau Koch des Jahres 2012; Prof. Hansruedi Müller - Direktor des Forschungsinstituts für Freizeit und Tourismus an der Universität Bern; Dr. Josef Rupp - CEO Rupp AG). Die Experten definieren, quasi als Kontrapunkt, in diesen Interviews die wichtigen Aspekte für eine positive Entwicklung. Dabei werden aber keine Antworten gegeben. Der Film soll zu einer breiten Diskussion darüber führen, wie Tourismus jeden Einzelnen betrifft und wie er wahrgenommen wird.
Das Programmheft steht hier zum Download bereit.