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Mai 2012

2. Preis - Jugend und Tourismus - wir sind die Zukunft

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Den Teilnehmerinnen ist besonders ein Zitat aus dem Film „Was göönd mi d Gescht aa?“ aufgefallen: „Die Gäste sind lästig geworden.“ In diesem Zusammenhang haben die Schüler auch folgendes Statement in der ersten Dialogrunde verstanden: „Es ist nicht nur wichtig wie man mit den Gästen umgeht, sondern auch wie man mit sich selbst und den Mitarbeitern umgeht.“

Aufgrund dieser Gedanken haben die Schülerinnen beschlossen, ein Projekt zu entwickeln, mit dem sie den Tourismus für Jugendliche attraktiver machen möchten. Konkret fokussierten sie dabei auf die Praktikas in Tourismusbetrieben, die sie im Rahmen ihrer Ausbildung leisten müssen. Hier beginnt für viele der erste echte Kontakt mit der Tourismuswirtschaft und der ist entscheidend.

Daher wurde von den Schülerinnen zunächst in der Schule eine Befragung durchgeführt, um die mit den Praktikas verbundenen Probleme zu erheben. Damit nicht nur die Seite der Schüler gehört wird, wurde auch mit Betrieben eine Diskussionsrunde veranstaltet. Auf dieser Grundlage haben die Schülerinnen dann zum einen die Idee eines Leitfadens für das Praktikum und zum anderen ein Patensystem entwickelt. So sollen Probleme erst gar nicht auftreten bzw. diese bereits im Vorfeld gelöst werden können. Ein wichtiger Beitrag, der die Distanz zwischen Arbeitgeber und Praktikant verringert.

Statements der Jury:

Anne Riedler
Den Impuls der Walser Dialoge auf die eigene Situation und Zielgruppe anzuwenden, war ein überraschender und interessanter Ansatzpunkt. Die Gruppe hat ein rundes Projekt präsentiert: von der Analyse über eine Befragung bis zu daraus resultierenden praktischen Empfehlungen. Hierin lag für mich absolut die Stärke. Die Schülerinnen haben damit überzeugt, dass sie Situationen erkennen, bewerten, interpretieren und Maßnahmen ableiten können – ein strukturiertes Arbeiten, das heute in der Arbeitswelt leider nicht selbstverständlich ist.“

Christian Schützinger
„Die Dropout-Quote von Tourismusschülern nach dem Schulabschluss ist erschreckend hoch; und oftmals sind negative Erfahrungen der Praktikumszeit schuld daran. Dieses Projekt zeigt ganz konkrete Möglichkeiten auf, wie die Praktikumszeit optimiert werden kann - damit die Freude am Tourismusberuf nicht verloren geht.“

Suzanne Hugger
„Es zeigt wieder einmal auf, wie viele Fehler in den Betrieben gemacht werden. Für mich ist das schon ziemlich frustrierend. Das Projekt zeigt gute Lösungsansätze. Es ist toll, dass sich die Schüler schon im Vorfeld mit Unternehmen zusammengesetzt haben.“

Willi Fritz
„Diese Gruppe hat eine der zentralen Herausforderungen des Tourismus erkannt. Einerseits sind Praktika für die Schüler sehr wichtig, andererseits bekommen viele Schüler dadurch einen schlechten Eindruck von der Realität in den Betrieben. Dies ist sicherlich auch ein Grund, weshalb viele Absolventen dieser Schule sich nicht für einen weiteren Berufsweg in einem Hotel- oder Gastronomiebetrieb entscheiden. Die Gruppe hat sehr umfassende und gut überlegte Vorschläge erstellt, um die Praktika künftig deutlich zu verbessern. Es wurde auch sehr schön aufgezeigt, dass sich alle Beteiligten (Schule, Schüler und Betriebe) Gedanken machen müssen und ihren Beitrag leisten sollten.“

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